Blinken ermahnt Israel: Schutz von Zivilisten Priorität

US-Außenminister Antony Blinken hat erneut an Israel appelliert, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern und den Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen. US-Präsident Joe Biden habe bereits deutlich gemacht, dass das Priorität haben müsse, sagte Blinken gestern in Washington. Es dürfe keine zweitrangige Überlegung sein. „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, sagte Blinken.

US-Staatssekretär Anthony Blinken
APA/AFP/Getty Images/Chip Somodevilla

Die US-Regierung schaue auf die israelische Regierung, um sicherzustellen, dass der Schutz der Zivilisten und die Versorgung der Menschen, die Hilfe brauchten, Vorrang hätten. „Das muss an erster Stelle stehen“, auch wenn Israel das Notwendige tue, um sich zu verteidigen und der Bedrohung durch die Terrororganisation Hamas zu begegnen, sagte Blinken.

Die USA versuchten mit allen Mitteln, die humanitäre Hilfe zu verstärken. Dennoch sei der „effektivste Weg“ eine Feuerpause. „Es liegt gerade ein sehr guter Vorschlag auf dem Tisch. Die Frage ist, ob die Hamas diesen Vorschlag annehmen wird“, sagte Blinken. Man tausche sich intensiv jeden einzelnen Tag, beinahe stündlich mit Katar und Ägypten aus, um zu sehen, wie man einen Deal erreichen könnte.

Die EU forderte Israel indes zur Öffnung weiterer Übergänge in den Gazastreifen auf, um zusätzliche Hilfe in das Palästinensergebiet zu lassen. Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenschutz, Janez Lenarcic, schrieb auf X (Twitter), dabei müsse auch der Norden einbezogen werden. Zudem müsse Israel allgemein die Zollschranken senken. Eine Stellungnahme Israels lag nicht vor.