AMS-Vorständin: Handlungsbedarf bei Bildungskarenz

AMS-Vorständin Petra Draxl sieht Handlungsbedarf bei der Bildungskarenz. „Es gibt zwei, drei Kritikpunkte, bei denen wir auch als AMS der Meinung sind, dass man die verändern sollte“, sagte sie zu den „Salzburger Nachrichten“. Ein Drittel der Frauen in Bildungskarenz sei zuvor in Elterkarenz gewesen.

„Nur sollte die Bildungskarenz nicht de facto eine verlängerte Elternkarenz sein“, sagte Draxl, wobei sie klarstellte: „Ich bin sehr dafür, dass Frauen sich auch in der Karenz bilden.“ Aber aktuell seien das nicht immer die Angebote, die für die Frauen notwendig seien.

Draxl erwartet vorerst keine großen Veränderungen

„Ich bin dafür, dass Frauen rasch wieder im Beruf andocken, aber das kann kein 16-Stunden-EDV-Kurspaket online sein“, nannte Draxl als Beispiel. Das AMS sei in den Verhandlungsprozess, der momentan zwischen den Regierungsparteien läuft, nicht eingebunden.

„Und wir glauben nicht, dass es in dieser Regierungsperiode noch zu großen Veränderungen kommen wird“, so Draxl. Denkbar wäre zum Beispiel eine verpflichtende Bildungsberatung vor einer Bildungskarenz.

ÖVP-Arbeits- und -Wirtschaftsminister Martin Kocher sagte Anfang März im Klub der Wirtschaftspublizisten in Wien, er hoffe, mit den Grünen bis zum Ende der Legislaturperiode noch eine Reform der Bildungskarenz zu schaffen.

Reform nicht Teil des Regierungsprogramms

In der „Kronen Zeitung“ (Freitag-Ausgabe) wurde der grüne Sozialsprecher Markus Koza zitiert: „Die Bildungskarenz ist eine beliebte und erfolgreiche Maßnahme. Für ,Reformen’, die in Wirklichkeit Leistungskürzungen zum Ziel haben, stehen wir nicht zur Verfügung.“ Eine Reform der Bildungskarenz ist übrigens nicht im Regierungsprogramm festgeschrieben.