Venezuela: Maduro erneut Präsidentschaftskandidat

In Venezuela hat die sozialistische Regierungspartei Staatschef Nicolas Maduro wie erwartet als Präsidentschaftskandidat für die Wahl im Juli nominiert. Der 61-Jährige sei auf Tausenden Parteiversammlungen im ganzen Land zum Kandidaten der Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) gekürt worden, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende Diosdado Cabello beim PSUV-Kongress gestern in der Hauptstadt Caracas.

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro applaudiert bei einer Wahlveranstaltung
AFP/Venezuelan Presidency/ Francisco Batista

Maduro regiert das südamerikanische Land seit 2013 autoritär. Er strebt eine dritte Amtszeit an. Beobachter rechnen nicht mit einer freien und fairen Abstimmung. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle verhaftet und regierungskritische Kandidaten von der Wahl ausgeschlossen.

Ein breites Bündnis hat Maria Corina Machado von der Partei Vente Venezuela als Kandidatin der Opposition gekürt. Wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten aus ihrer Zeit als Abgeordnete wurde ihr die Ausübung öffentlicher Ämter allerdings für 15 Jahre untersagt.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Sicherheitskräfte gehen hart gegen Regierungsgegner vor. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UNO-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.