Niger beendet Militärkooperation mit den USA

Die Militärregierung in Niger hat „mit sofortiger Wirkung“ die militärische Zusammenarbeit mit den USA aufgekündigt. Die Regierung habe „unter Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung beschlossen, mit sofortiger Wirkung das Abkommen zum Status des US-Militärpersonals und der zivilen Beschäftigten des US-Verteidigungsministeriums auf dem Staatsgebiet Nigers aufzukündigen“, verlas ein Regierungssprecher gestern Abend eine entsprechende Erklärung im staatlichen Fernsehen.

Erst am Freitag hatte eine ranghohe US-Delegation einen dreitägigen Besuch in Niger beendet, mit dem die Kontakte zur Militärregierung erneuert werden sollten. Die USA haben derzeit rund 1.000 Soldaten in Niger stationiert. Militärs hatten am 26. Juli den demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum gestürzt, die Macht im Land übernommen und sich verstärkt Russland zugewandt.

Niger galt bis zu dem Staatsstreich als einer der letzten Verbündeten in der Region im Kampf gegen Dschihadisten und Extremismus. Für die USA und für die frühere Kolonialmacht Frankreich war Niger ein wichtiger Ausgangspunkt für Einsätze gegen Dschihadisten. Im Dezember verließen die letzten französischen Soldaten auf Wunsch der neuen Machthaber das Land.