Nawalny-Gedenkstätte in Wien zerstört

Russinnen und Russen in Österreich können heute – am dritten und letzten Tag der Präsidentschaftswahl in Russland – ihre Stimme in der russischen Botschaft in Wien abgeben. Im Vorfeld gab es allerdings gestern Abend einen ungewöhnlichen Vorfall: Eine gegenüber der diplomatischen Vertretung platzierte Gedenkstätte für den kürzlich in Haft verstorbenen populären russischen Oppositionellen Alexej Nawalny wurde zerstört.

Noch am Nachmittag hatten Anhänger Nawalnys bis etwa 16.00 Uhr die improvisierte Gedenkstätte in der Wiener Reisnerstraße in Ordnung gebracht, frische Blumen hinterlegt sowie Kerzen angezündet. Seit dem 16. Februar waren dort auf einem Bauzaun außerdem zahlreiche Plakate und Fotos gehangen, in denen an Russlands führenden Oppositionspolitiker erinnert und im Zusammenhang mit seinem Tod Kritik am russischen Präsidenten Wladimir Putin geübt worden war. Zwei der auffälligsten Plakate mit Slogans gegen Putin waren bereits in den letzten Wochen verschwunden.

Militärpolizisten, die routinemäßig die russische Botschaft bewachten, gaben keine Auskunft zu dem Vorfall, es sollen laut Angaben der Initiative Russians against war (Russen gegen Krieg) plötzlich zwei Männer ohne Erkennungszeichen aufgetaucht sein, die Gedenkstätte demontiert und „alles eingepackt und wegtransportiert“ haben.