Ex-US-Präsident Donald Trump
AP/Jeff Dean
Wahlkampfauftritt

Trump verstört mit „Blutbad“-Prophezeiung

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat vor Anhängerinnen und Anhängern in Ohio am Samstag (Ortszeit) radikale Prophezeiungen für den Fall seiner Wahlniederlage im November geäußert. Dann werde es ein „Blutbad“ geben, warnte er – und obwohl offenbar nicht wörtlich gemeint, folgten entsetzte Reaktionen auf Trumps Wortwahl.

Trump habe wieder einmal seine „Untergangsvisionen“ bei der Rede in Ohio weit ausgebreitet, kommentierte am Tag danach die „New York Times“. Er habe beim Thema Einwanderung „entmenschlichende Sprache“ verwendet, sei ausfällig bzw. „vulgär“ und beleidigend gewesen, schrieb die US-Zeitung am Sonntag.

Bei dem Auftritt in Ohio ging es primär um Unterstützung für den republikanischen Senatskandidaten Bernie Moreno. Aber Trump teilte vor allem aus. „Wenn wir diese Wahl nicht gewinnen, glaube ich nicht, dass es in diesem Land noch eine Wahl geben wird“, sagte er. „Wenn ich nicht gewählt werde, wird es ein Blutbad für das ganze Land geben.“

„Das wichtigste Datum in der Geschichte unseres Landes“

Trump, so stellte der US-Sender CNN den Kontext her, hatte offensichtlich ein wirtschaftliches „Blutbad“ im Fall eines Sieges des amtierenden Präsidenten und demokratischen Kandidaten Joe Biden gemeint. Er, so der frühere Präsident (2017 bis 2021), würde etwa importierte Fahrzeuge mit einem 100-prozentigen Strafzoll belegen, versprach Trump. Die US-Autoindustrie kämpft aktuell mit Schwierigkeiten.

Ex-US-Präsident Donald Trump bei Wahlkampfveranstaltung
APA/AFP/Kamil Krzaczynski
Trumps Rede fand in Vandalia (Ohio) statt

Die Wahl im November nannte der 77-jährige Trump in Ohio das „wichtigste Datum“ in der Geschichte der USA. „Das Datum – denken Sie daran, der 5. November – wird, glaube ich, das wichtigste Datum in der Geschichte unseres Landes sein“, sagte der 77-Jährige und wiederholte erneut seinen Vorwurf, Biden sei der „schlechteste“ Präsident in der US-Geschichte.

Demokraten kritisieren „Extremismus“

Der Sprecher der Kampagne des amtierenden US-Präsidenten Biden, James Singer, verurteilte Trumps „Blutbad“-Kommentar und sprach von „Extremismus“. Bidens Wahlkampfteam konterte und nannte Trump einen „Verlierer“ der Wahl von 2020, der erneut „mit politischer Gewalt“ drohe.

US-Präsident Joe Biden
Reuters/Kevin Lamarque
Biden bei einem Auftritt vor wenigen Tagen in Milwaukee (Wisconsin)

„Er will einen weiteren 6. Jänner, aber das amerikanische Volk wird ihm in diesem November eine weitere Wahlniederlage bescheren, weil es seinen Extremismus, seine Neigung zur Gewalt und seinen Durst nach Rache weiterhin ablehnt.“ Am 6. Jänner 2021 war es zu einem Sturm auf das Kapitol in Washington durch Anhänger Trumps gekommen. Er muss sich deshalb in einem Gerichtsverfahren verantworten.

Biden witzelt über sein Alter und ätzt gegen Trump

Bei einer Galaveranstaltung in Washington warnte Biden später noch vor einem „noch nie da gewesenen Moment in der Geschichte“. Die Freiheit werde angegriffen, sagte Biden bei dem Abendessen des Gridiron Club vor rund 600 Gästen. „Die Lügen über die Wahlen im Jahr 2020, die Intrige zum Sturz und die Unterstützung des Aufstands vom 6. Jänner stellen die größte Bedrohung für unsere Demokratie seit dem amerikanischen Bürgerkrieg dar“, betonte der amtierende US-Präsident.

Sorgen über sein hohes Alter wies der 81-Jährige mit Humor zurück. Über das Rennen um die Präsidentschaftswahl sagte er: „Der eine Kandidat ist zu alt und geistig ungeeignet, um Präsident zu sein. Der andere bin ich.“

Hartes Rennen

Der Republikaner Trump und der Demokrat Biden haben sich in den Vorwahlen ihrer Parteien inzwischen die nötigen Delegiertenstimmen gesichert, um bei der Präsidentschaftswahl am 5. November wieder ins Rennen geschickt zu werden.

Trump prophezeit bei Wahlniederlage „Blutbad“

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat vor Anhängerinnen und Anhängern im Bundesstaat Ohio radikale Prophezeiungen für den Fall seiner Wahlniederlage im November geäußert.

Sie liegen inzwischen in der Gunst der Wähler ziemlich gleichauf. Damit kommt es zu einer Wiederauflage des Duells von 2020, aus dem Biden als Sieger hervorgegangen war. Schon jetzt ist klar, dass der Wahlkampf einer der härtesten in der US-Geschichte werden wird.