Lava aus isländischem Vulkan gefährdet Infrastruktur

Der Lavastrom nach der neuesten Eruption auf Island hat sich nach offiziellen Angaben verlangsamt. Allerdings sei eine Fernwärmeleitung gefährdet, sagte Einar Hjörleifsson von der isländischen Wetterbehörde gestern dem Sender RUV.

Luftaufnahme von Vulkanausbruch
Reuters/Public Security Department Of Icelandic Police

„Wenn die Aktivität nicht weiter abnimmt und der Lavastrom nicht aufhört, sollte er in den nächsten Stunden die Leitung erreichen.“ Eigens errichtete Deiche würden die Lava aufhalten und umleiten, sodass es bisher keine Gefahr für Menschen gebe.

Bei einem Ausbruch im Februar war die Fernwärmeversorgung für mehr als 20.000 Menschen unterbrochen worden, nachdem Lavaströme Straßen und Pipelines zerstört hatten.

Gestern Abend war es zum vierten Mal in vier Monaten nahe dem Hafenort Grindavik auf der Reykjanes-Halbinsel zu einem Vulkanausbruch gekommen. Dabei handelt es sich um Spaltausbrüche, bei denen es normalerweise keine großen Explosionen oder nennenswerte Ausbreitung von Asche gibt. Die leuchtend rot-orangefarbenen Eruptionen waren dennoch auch von der Hauptstadt Reykjavik aus zu sehen, die etwa 55 Kilometer nordöstlich von Grindavik liegt.

In den Ort, der nach dem ersten Ausbruch im Herbst evakuiert worden war, waren zuletzt nur wenige Menschen zurückgekehrt, die nun erneut in Sicherheit gebracht wurden. Auch die Touristenattraktion Blaue Lagune, wo sich etwa 700 Menschen aufgehalten hatten, wurde erneut geräumt.