Netanjahu: „Internationaler Druck hindert uns nicht“

Trotz der internationalen Warnungen hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine Pläne für eine Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens bekräftigt. „Kein noch so großer internationaler Druck wird uns daran hindern, alle Kriegsziele zu erreichen“, sagte Netanjahu heute laut einem von seinem Büro veröffentlichten Video in einer Kabinettssitzung.

„Werden auch in Rafah operieren“

Israel wolle die Hamas zerstören, die Freilassung aller Geiseln erreichen und sicherstellen, „dass der Gazastreifen keine Bedrohung mehr für Israel darstellt“. Um diese Ziele zu erreichen, „werden wir auch in Rafah operieren“, betonte Netanjahu.

Der israelische Regierungschef äußerte sich wenige Stunden vor einem Treffen mit dem deutschen Kanzler Olaf Scholz, der sich heute in Israel aufhält. Bei einem Besuch in Jordanien warnte Scholz davor, die internationalen Friedensbemühungen im Gaza-Konflikt durch eine Offensive in Rafah zunichtezumachen. Eine großangelegte Offensive auf die Stadt werde „eine große Zahl von Opfern“ fordern, sagte Scholz in der jordanischen Stadt Akaba. Und das würde „jede friedliche Entwicklung in der Region sehr schwer machen“.

In Rafah leben inzwischen 1,4 Millionen Menschen auf engstem Raum, nachdem die israelische Armee infolge des Großangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel in den Küstenstreifen einmarschiert war. Regierungschef Netanjahu hatte am Freitag Pläne für eine Offensive in Rafah gebilligt.