Primatenforscher Frans de Waal gestorben

Der mit seinen Studien über Schimpansen und andere Menschenaffen international bekannt gewordene Primatenforscher Frans de Waal ist tot. De Waal starb im Alter von 75 Jahren an Krebs, wie die Emory-Universität in der US-Metropole Atlanta, an der er jahrzehntelang gelehrt hatte, am Wochenende mitteilte.

Dr. Frans de Waal vor einem Gehege mit Schimpansen
AP/Erik S. Lassar

De Waal wurde in seiner langen Karriere mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt und schrieb mehrere populäre Bücher über Menschenaffen, darunter „Wilde Diplomaten“, „Unsere haarigen Vettern“ und „Der Affe in uns“. Im Jahr 2007 führte das Magazin „Time“ ihn in seiner Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Der in den Niederlanden geborene Primatologe verbrachte mehrere Jahrzehnte damit, Menschenaffen zu beobachten und zu erforschen. Seine Forschungen trugen dazu bei, die Theorie zu widerlegen, dass Primaten von Natur aus bösartig und aggressiv seien.

„De Waal zerschmetterte die lang gehegte Vorstellungen davon, was es bedeutet, ein Tier oder ein Mensch zu sein“, erklärte die Emory-Universität. Durch seine Studie über Konfliktlösung, Versöhnung, Zusammenarbeit, Mitgefühl, Fairness, soziales Lernen und Kultur bei Schimpansen, Bonobos und Kapuzineraffen habe er „die Wurzeln der menschlichen Natur bei unseren engsten lebenden Verwandten“ aufgezeigt.