Erneut Dutzende Menschen in Nigeria verschleppt

In einer Reihe von Massenentführungen im Norden Nigerias sind weitere 87 Menschen verschleppt worden. Die Menschen seien Sonntagabend aus einem Dorf im Regierungsbezirk Kajuru im nordwestlichen Bundesstaat Kaduna entführt worden, sagte ein Abgeordneter, der den Bezirk im Bundesstaat vertritt.

Am Samstag wurden laut einer UNO-Quelle bereits 16 Menschen aus dem zehn Kilometer entfernten Dogon Noma entführt. Bei weiteren Angriffen in der Woche zuvor seien insgesamt 75 Menschen aus zwei Dörfern in Kajuru entführt worden, wenige Tage danach 287 Mädchen und Buben aus einer Schule im benachbarten Bezirk Chikun, so der Abgeordnete.

Keine Person bisher gerettet

Trotz des Einsatzes von Sicherheitskräften sind bisher keine Geiseln gerettet oder Hintermänner festgenommen worden. Hinter der Entführungswelle in Kaduna werden bewaffnete kriminelle Gruppen vermutet.

Im Norden und Zentrum des bevölkerungsreichsten Landes Afrikas mit mehr als 220 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen entführen sowohl kriminelle Banden als auch islamistische Terrorgruppen immer wieder Menschen.

Boko Haram und andere dschihadistische Gruppen wollen mit den Entführungen meist politische Forderungen stellen. Den Banden geht es dagegen vorwiegend darum, Lösegeld zu erpressen oder die Freilassung ihrer inhaftierten Mitglieder zu erreichen.