Bärenattacken: Slowakischer Touristenort verhängt Notstand

Nach zwei Bärenangriffen hat ein Touristenort in der Slowakei gestern den Notstand ausgerufen. Wie eine Sprecherin des Ortes Liptovsky Mikulas mitteilte, hatte ein Bär am Sonntag dort fünf Menschen attackiert, darunter ein Kind. Am Freitag war eine 31-jährige Frau in der Umgebung des Ortes zu Tode gestürzt, als sie von einem Bären verfolgt wurde.

Liptovsky Mikulas liegt rund 300 Kilometer von Bratislava entfernt am Fuße der Tatra und in der Nähe von beliebten Skigebieten. Nach Angaben der Sprecherin trieb sich der Bär am Sonntag im Zentrum des Ortes herum und attackierte fünf Menschen, bevor er sich in die umliegenden Wälder zurückzog. Unter den Opfern war ein zehnjähriges Kind, ein 72-jähriger Mann musste anschließend im Krankenhaus behandelt werden.

Die Behörden wiesen die Menschen an, besonders abends und morgens die Wohngebiete nicht zu verlassen, da der Bär weiterhin frei herumlaufe. Patrouillen aus Jägern, Polizisten und Wildtierexperten suchten nach dem Raubtier. Nach Angaben der Sprecherin waren sie mit einem Nachtsichtgerät, Waffen und Fallen ausgerüstet.

Fachleute schätzten den Bärenbestand in der Slowakei im vergangenen Jahr auf rund 1.275 Tiere. Anfang des Monats veröffentlichte das Umweltministerium in Bratislava neue Richtlinien für den Abschuss von Bären.