Myanmar: UNO wegen anhaltender Luftangriffe beunruhigt

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat sich besorgt über anhaltende Luftangriffe des Militärs in Myanmar mit offenbar zahlreichen Toten auf mehrere Ortschaften im von Konflikten erschütterten Bundesstaat Rakhaing geäußert.

Guterres sei „beunruhigt über Berichte zu anhaltenden Luftangriffen des Militärs, darunter heute in der Gemeinde Minbya, bei denen den Angaben zufolge viele Zivilisten getötet oder verletzt wurden“, sagte ein Sprecher von Guterres gestern.

Bei einem Luftangriff auf die Ortschaft Thar Dar waren nach Augenzeugenberichten in der Nacht auf gestern (Ortszeit) mindestens 20 Menschen getötet worden. „Erst wurde in unserem Dorf gekämpft, dann haben sie uns bombardiert“, sagte ein Einwohner der Nachrichtenagentur AFP.

Zehntausende auf der Flucht

Aufgrund der Kämpfe im an Bangladesch angrenzenden Bundesstaat Rakhaing flohen in den vergangenen Monaten Zehntausende Menschen aus ihren Wohnorten geflohen. Rebellen der Gruppierung Arakan Army (AA) hatten im vergangenen November die Armee attackiert – und so eine seit 2021 andauernde Feuerpause unterbrochen. AA-Kämpfer nahmen unter anderem die Regionalhauptstadt Sittwe ein.

2017 hatte das Militär dort Hunderttausende Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohingya zur Flucht nach Bangladesch gedrängt. Die Angriffe der Rebellen sind die größte militärische Herausforderung für die Militärjunta in Myanmar, seit sie 2021 in einem Putsch an die Macht gelangte.