Verein „Freunde von Jad Vaschem“ vor Auflösung

Bei der Generalversammlung des Gedenkvereins „Freunde von Jad Vaschem Österreich“ sollte morgen ein neuer Vorstand gewählt werden. Nachdem die einzige verbleibende Liste ihre Kandidatur zurückziehen musste, stehe nun aber die Abstimmung über die Auflösung des Vereins auf der Tagesordnung, bestätigte der Sprecher des amtierenden Vorstands, Georg Schuster, mehrere Medienberichte von heute. Damit wäre der Weg für eine Neugründung frei.

Die Liste eins musste die Kandidatur zurückziehen, weil bei ihrer erstgereihten Kandidatin eine Unvereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt bestanden hätte. Bereits im Februar zog sich die Liste zwei zurück, die aus Politikerinnen und Politikern bestand.

Ihr gehörte auch der Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl an, was vom Mauthausen Komitee Österreich und der Israelitischen Religionsgemeinschaft heftig kritisiert wurde.

„Notwendig, die Jugend zu adressieren“

Es sei versucht worden, eine neue Person für die Liste eins zu finden, so Schuster gegenüber der APA, aber das sei schwierig. Eine Auflösung sieht er nicht dramatisch. „Sollte der Verein aufgelöst werden, ist das nicht das Ende der Zivilgesellschaft in Österreich und bedeutet das nicht, dass Jad Vaschem keine Freunde mehr in Österreich hat.“

Immerhin sei dann eine Neugründung möglich, „aber das haben wir nicht mehr in der Hand, wir hören auf“, sagte er und nahm den nach 20 Jahren abtretenden Vorstand aus der Verantwortung. Dieser habe aus Leuten im Pensionsalter und aus mitten im Berufsleben stehenden Personen bestanden. „Es ist notwendig, die Jugend zu adressieren“, regte Schuster an. Vielleicht brauche es auch eine neue Bewegung.