EZB denkt Zinswende im Juni an

Die Europäische Zentralbank (EZB) deutet eine Zinswende an. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde könnte schon im Juni über eine erste Leitzinssenkung entschieden werden.

Neben wichtigen Daten zur Lohnentwicklung würden dann auch neue Wirtschaftsprognosen der Notenbank vorliegen, sagte Lagarde heute in Frankfurt auf der Konferenz „The ECB and its Watchers“. Dann werde sich auch zeigen, „ob der von uns im März erwartete Inflationspfad weiterhin Bestand hat“.

Teuerungsrate in Österreich deutlich über Schnitt

Außerdem werde die EZB dann über ein längeres Zeitfenster verfügen, um zu beurteilen, ob die Inflationsdaten weitgehend mit den Projektionen im Einklang stehen. Sollten alle diese Faktoren entsprechend ausfallen, „können wir die Phase unseres geldpolitischen Zyklus einleiten, in der wir die Maßnahmen weniger restriktiv gestalten“, sagte Lagarde.

Wie der Zinssenkungskurs dann gestaltet wird, hängt laut der EZB-Chefin von den Wirtschaftsdaten ab. Die Teuerungsrate in der Euro-Zone war zuletzt im Februar auf 2,6 Prozent nach 2,8 Prozent im Jänner gesunken. Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation an.

In Österreich lag die Inflation im letzten Monat laut Statistik Austria bei 4,3 Prozent. Sie ist bereits länger deutlich höher als im Schnitt von EU und Euro-Zone.