Chumbawamba gehen gegen neuseeländischen Vizepremier vor

Ein bizarrer Streit in Neuseeland über den Hit „Tubthumping“ aus dem Jahr 1997 der britischen Band Chumbawamba geht nun in die nächste Runde. Die Band forderte Vizepremier Winston Peters von der rechtspopulistischen Partei New Zealand First auf, den Song nicht mehr für öffentliche Auftritte zu nutzen.

Peters verwendete den Song bisher bei Kundgebungen und zitierte in seinen Reden auch aus dem Text: „I get knocked down, but I get up again“, schrieb der „Guardian“ heute. Erst letzte Woche verwendete Peters das Lied im Vorfeld seiner Rede zur Lage der Nation, in der er die Streichung des Gender- und Sexualkundeunterrichts aus dem Lehrplan forderte und die gemeinsame Entscheidungsfindung zwischen Maori und dem Staat mit Nazi-Deutschland verglich.

„Tubthumping“ als „Lied der Hoffnung und Positivität“

Boff Whalley, ehemaliger Frontmann der Anarchopunkband, sagte nun, er habe Peters nicht die Erlaubnis erteilt, den Song zu verwenden – er solle die Verwendung, „um seine fehlgeleiteten politischen Ansichten zu untermauern“, einstellen.

„Chumbawamba schrieben den Song ‚Tubthumping‘ als ein Lied der Hoffnung und der Positivität, daher erscheint es völlig befremdlich, dass der Refrain ‚I get knocked down …‘ von Neuseelands stellvertretendem Premierminister Winston Peters verwendet wird, wenn er in seinen jüngsten Reden seine spalterische, kleingeistige und bigotte Politik predigt“, so Whalley laut „Guardian“.

Politiker: „Es gibt nichts zu ‚unterlassen‘“

Peters denkt aber offenbar nicht daran, an seiner Songauswahl etwas zu ändern. „Es gibt nichts zu ‚unterlassen‘. Der Song funktionierte bei unserer ersten öffentlichen Veranstaltung nach der Wahl wunderbar, die über 700 Anwesenden fanden das auch. Wir werden das Unterlassungsschreiben an einem sicheren Ort aufbewahren, falls es jemals ankommen sollte“, so der Politiker in einem Posting auf X (Twitter).

Es ist nicht das erste Mal, dass Chumbawamba eine Partei aufgefordert haben, ihren Song nicht mehr zu verwenden: 2011 war die Band „entsetzt“, als der britische Politiker Nigel Farage den Hit während einer UKIP-Konferenz verwendete, so der „Guardian“.