Äthiopien: Bankkunden konnten ungebremst abheben

Äthiopiens größte Geschäftsbank bemüht sich, große Geldbeträge, die von Kunden und Kundinnen nach einer „Systemstörung“ abgehoben worden sind, zurückzubekommen. Die Kunden und Kundinnen entdeckten, dass sie mehr Geld abheben konnten, als sie auf ihren Konten bei der Commercial Bank of Ethiopia (CBE) hatten.

2,4 Milliarden äthiopische Birr (rund 39 Mio. Euro) wurden während des Vorfalls am Samstag abgehoben oder an andere Banken überwiesen, berichteten nun lokale Medien. Es dauerte mehrere Stunden, bis das Institut die Transaktionen einfrieren konnte.

Die Nachricht von der Störung wurde in sozialen Netzwerken von Universitätsstudenten und -studentinnen verbreitet, die einen Großteil des Geldes abhoben, sagte der Geschäftsführer der Bank, Abe Sano.

Größte Bank des Landes

Das Problem wurde durch eine „routinemäßige Systemaktualisierung und -überprüfung“ und nicht durch einen Cyberangriff verursacht, gab die Äthiopische Zentralbank später bekannt. Das Bankensystem im gesamten Land war zur Behebung des Problems mehrere Stunden lang abgeschaltet. Die 1963 gegründete Commercial Bank of Ethiopia ist mit 40 Millionen Kunden und Kundinnen die größte Bank des Landes.

Sie arbeitet mit der Polizei zusammen, um das verlorene Geld wiederzubekommen. Mehrere Universitäten veröffentlichten Erklärungen, in denen sie den Studierenden rieten, das erschlichene Geld zurückzugeben – dann werde keine Anklage erhoben. Wie erfolgreich die Aktion war, ist nicht bekannt.