Signa: Heimische Banken meldeten 650 Mio. Forderungen an

Bei der Insolvenz der beiden zentralen Signa-Firmengruppen Prime und Development sind mehr als 15 Milliarden Euro an Forderungen angemeldet worden, die Hälfte davon wurde gerichtlich anerkannt.

80 bis 90 Prozent der Forderungen entfallen auf das Ausland, in Österreich hält den größten Brocken die Raiffeisen Bank International (RBI) mit gut 430 Millionen Euro. Alle heimischen Banken zusammen hätten 650 Millionen Euro gemeldet, sagte heute Karl-Heinz Götze vom Kreditschützer KSV1870 im Ö1-Morgenjournal.

Das geht aus den Anmeldungsverzeichnissen hervor, die Ö1 vorliegen. WIFO-Bankenexperte Thomas Url sagte heute Früh dazu, dass für die heimischen Banken keine Gefahr drohe, da sie sehr gut grundbücherlich abgesichert sind und vorrangig behandelt werden – also vor den anderen Gläubigern.

Anders gelagert sei das bei den Versicherungen, die Anleihen gezeichnet haben – allerdings seien hier die Volumina so gering, dass er keine Auswirkungen auf die Branche befürchtet.

Auch Bekannte unter Gläubigern

Auf der Gläubigerliste stehen auch prominente Namen wie Ex-Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mit einer Forderung von 130.000 Euro und der deutsche Ex-Außenminister Joschka Fischer mit 90.000 Euro. Hohe Forderungen würden von Gläubigern aus Thailand, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Deutschland, der Schweiz, Italien, Luxemburg und Island kommen, so Götze.

Die Gläubigerstruktur bestehe hauptsächlich aus Banken, Versicherungen, Fonds und Garantien für Signa-Projekte und diverse kleinere Forderungen. Geht der Sanierungsplan auf, dann können die Gläubiger auf knapp ein Drittel der Summen hoffen.