„Freunde von Yad Vashem Österreich“ beschloss Auflösung

Der Gedenkverein „Freunde von Yad Vashem Österreich“ löst sich auf. Gestern Abend stimmte die Generalversammlung mit der nötigen Zweidrittelmehrheit dafür.

Nun ist eine Neugründung unter Federführung der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem geplant. Die Entscheidung fiel knapp aus: 66,9 Prozent votierten für die Auflösung, eine Stimme gab den Ausschlag, hieß es in einer Aussendung.

Die Auflösung sei alternativlos gewesen. Nachdem der amtierende Vorstand – wie bereits vor längerer Zeit angekündigt – zurückgetreten war, hatten sich zwei Listen beworben, um die 870 Mitglieder zählende Organisation zu leiten. Beide zogen ihre Kandidatur aber zurück.

„Chance für zeitgemäße Neugründung“

Bei einer Liste gab es bei der erstgereihten Kandidatin eine Unvereinbarkeit von Beruf und Ehrenamt, die zweite bestand aus Politikerinnen und Politikern. Auf ihr stand auch der Welser FPÖ-Bürgermeister Andreas Rabl, was von Mauthausen Komitee und Israelitischer Religionsgemeinschaft heftig kritisiert wurde.

„Der Verein hat in den vergangenen 21 Jahren Maßstäbe gesetzt“, so der scheidende Vorstandssprecher Georg Schuster, etwa mit der Wanderausstellung über Österreichs „Gerechte unter den Völkern“ – Menschen, die während der NS-Zeit unter Lebensgefahr Juden gerettet hatten – und Onlinegedenkfeiern während der Pandemie.

Die Auflösung sehe man als Chance für eine zeitgemäße Neugründung, die nun unter der Federführung der Jerusalemer Holocaust-Gedenk- und -Forschungsstätte stattfinden solle.

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