Deutsche Bahn 2023 mit Milliardenverlust

Die Deutsche Bahn (DB) hat im vergangenen Jahr einen Milliardenverlust und erneut verschlechterte Pünktlichkeitswerte verzeichnet. Dennoch reisten 2023 mehr Menschen mit der DB als im Vorjahr, wie der Konzern heute mitteilte.

Konzernchef Richard Lutz versprach eine „Zeitenwende“ mit mehr Investitionen, Sanierungen und letztlich pünktlicheren Zügen. „Die Zahlen sind aus wirtschaftlicher Sicht natürlich nicht zufriedenstellend“, sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP).

Gewinneinbruch bei Schenker

Der Konzernverlust lag bei 2,4 Milliarden Euro und damit deutlich höher als das Minus von 227 Millionen Euro im Jahr davor. Gründe sind vor allem ein Gewinnenbruch der Speditionstochter Schenker und hohe Ausgaben für die Reparatur von Schienen und Signalanlagen.

Schenker machte im vergangenen Jahr nur noch 1,1 Milliarden Euro Gewinn. Das Logistikunternehmen (Schiff, Flugzeug, Lkw) spürte, dass sich die hohen Frachtraten mit Abebben der CoV-Krise wieder normalisierten. 2022 hatte Schenker noch einen Rekordgewinn von 1,8 Milliarden Euro erzielt. 2024 dürfte es ein Plus ähnlich wie im vorigen Jahr geben.

Die DB will für Schenker noch dieses Jahr einen neuen Eigentümer finden und rechnet mit einer zweistelligen Zahl von ernsthaften Investoren. Bisher hätten sich mehr als 20 Interessenten gemeldet, sagte DB-Finanzvorstand Levin Holle. Mit den erwarteten Erlösen – Schätzungen liegen zwischen zwölf und 15 Milliarden Euro – soll der Schuldenberg des Konzerns reduziert werden. Dieser erhöhte sich 2023 auf 34 Milliarden Euro.