Drohender „Shutdown“ in USA: Budgetkompromiss veröffentlicht

Einen Tag vor Ablauf der Abstimmungsfrist zur Vermeidung eines „Shutdowns“ in den USA hat der US-Kongress gestern (Ortszeit) einen zwischen Demokraten und Republikanern ausgehandelten Budgetkompromiss in Höhe von 1,2 Billionen Dollar (1,1 Billionen Euro) veröffentlicht.

Der mehr als tausend Seiten umfassende Entwurf betrifft die Mittel für das Außen-, Verteidigungs-, Finanz-, Arbeits- und Gesundheitsministerium sowie das Ministerium für innere Sicherheit und den Kongress – und damit den größten und umstrittensten Teil der Bundesfinanzierung. Die Frist für die Abstimmung läuft heute um Mitternacht ab.

„Bedeutende Erfolge“

Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, sagte, die republikanischen Abgeordneten im Repräsentantenhaus hätten „bedeutende Erfolge in der konservativen Politik erzielt, extreme Vorschläge der Demokraten abgelehnt und erhebliche Kürzungen bei verschwenderischen Behörden und Programmen durchgesetzt“. Zugleich hätten sie „die Grenzsicherheit und die Landesverteidigung gestärkt“.

Die Republikaner hätten unter anderem den Einsatz von mehr Grenzschutzbeamten, erweiterte Einrichtungen für die Festsetzung von Migranten, Kürzungen um 20 Milliarden Dollar für den Steuervollzug sowie eine sechsprozentige Kürzung der Auslandshilfen ausgehandelt.

Der Kompromiss sieht zudem von den Demokraten geforderte zusätzliche Mittel für eine bessere Vergütung des Sicherheitspersonals in Flughäfen sowie 12.000 Visa für afghanische US-Mitarbeiter vor. Die Demokraten erreichten außerdem, dass die Mittel für die Kinderbetreuung um eine Milliarde Dollar aufgestockt werden und das Verteidigungsministerium Programme gegen den Klimawandel auflegt.

Zustimmung in beiden Kammern erwartet

Es wird erwartet, dass beide Parlamentskammern dem Haushaltskompromiss zustimmen. „Der Kongress muss sich jetzt beeilen, um dieses Paket zu verabschieden, bevor die Finanzierung der Regierung am Freitag ausläuft“, sagte Chuck Schumer, der demokratische Mehrheitsführer im Senat.

Anschließend sei im Senat „eine parteiübergreifende Zusammenarbeit“ nötig, um das Paket vor Ablauf der Frist zu verabschieden und einen Stillstand abzuwenden.