Bericht: Israel baut in Gaza große Kontrollstelle

Die israelischen Streitkräfte errichten im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge eine große Anlage, um geflüchtete Palästinenserinnen und Palästinenser vor einer Rückkehr in den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens zu kontrollieren.

Wie der israelische Fernsehsender Kan gestern Abend berichtete, entsteht die Anlage nahe der Küste an einem von der Armee ausgebauten Korridor, der von der israelischen Grenze bis zum Mittelmeer verläuft und das Küstengebiet teilt.

Die Anlage soll so groß sein wie zwei Fußballfelder. Neben Sicherheitskontrollen werde auch geprüft, ob sie zur Lagerung von Hilfsgütern benutzt werden könnte, hieß es. In der Nähe befinde sich eine neue Anlegestelle an der Küste.

Hunderttausende in Süden geflüchtet

Hunderttausende Menschen waren nach Beginn des Krieges auf Anweisung des israelischen Militärs aus dem Norden in den Süden des Gazastreifens geflüchtet. Nachdem die israelische Armee begonnen hatte, auch dort gegen die islamistische Hamas vorzugehen, suchen inzwischen mehr als eine Million Zivilisten auf engstem Raum Schutz in Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten.

Israel plant nun auch dort eine Bodenoffensive gegen die Hamas. Die Menschen sollen zuvor weiter nördlich in Sicherheit gebracht werden. Verbündete wie die USA und auch die EU wollen Israel angesichts der katastrophalen humanitären Lage von einer Bodenoffensive abbringen.

Armee: Über 500 Festnahmen

Unterdessen gab die israelische Armee an, beim Sturm auf das Al-Schifa-Spital in Gaza-Stadt über 500 Verdächtige festgenommen und Hunderte Kämpfer getötet zu haben. Unter den Gefangenen seien auch 358 Mitglieder der Hamas und des Islamischen Dschihad.

Am Montag hatten israelische Soldaten den weitläufigen Krankenhauskomplex zum zweiten Mal seit November gestürmt. Nach Angaben der Armee verbirgt sich unter dem Gelände ein Tunnelnetz, das als Stützpunkt für Hamas-Kämpfer dient.