Kreml: Russland im Krieg mit dem Westen

Mehr als zwei Jahre nach dem Überfall auf die Ukraine hat der Kreml erstmals offiziell eingeräumt, dass sich Russland im Krieg befindet. „Wir sind im Kriegszustand. Ja, es begann als eine spezielle Militäroperation, aber sobald diese Gruppe gebildet wurde und der kollektive Westen ein Teilnehmer dessen auf der Seite der Ukraine wurde, wurde es zum Krieg für uns“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow heute in einem Interview.

Peskow äußerte sich, nachdem der Aggressorstaat in der Nacht einen großen konzertierten Angriff auf die Energieinfrastruktur des Nachbarlandes durchgeführt hatte. Als Kriegsziel gab er die komplette „Befreiung“ der vier Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson aus, die das Land vor eineinhalb Jahren völkerrechtswidrig annektiert hatte.

Obwohl Russland unter anderem wegen akuten ukrainischen Waffenmangels jüngst Fortschritte machen konnte, ist es weit davon entfernt, diese vier ukrainischen Regionen komplett zu beherrschen.

Erneut Existenz der Ukraine infrage gestellt

Peskow stellte auch neuerlich die Existenz der Ukraine infrage. Russland könne die Existenz eines Landes an seinen Grenzen nicht erlauben, das bereit sei, alle Mittel einzusetzen, um die Halbinsel Krim einzunehmen. Die ukrainische Halbinsel war im Jahr 2014 handstreichartig von Russland eingenommen und annektiert worden.

Die völkerrechtswidrigen Handlungen Russlands sind von der Weltgemeinschaft nicht anerkannt. Die westlichen Staaten unterstützen die Ukraine, die mittlerweile auch EU-Beitrittskandidatenland ist, in ihrem legitimen Recht auf Selbstverteidigung.