Russland meldet Raketenangriff auf Krim

Bei ukrainischem Raketenbeschuss in der Nacht auf die seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim, ist ein 65-Jähriger durch Raketensplitter getötet worden. Das teilte der von Russland eingesetzte Stadtchef von Sewastopol mit. Vier weitere Menschen seien verletzt worden. Der „stärkste Angriff in der jüngsten Zeit“ sei vom Militär abgewehrt worden.

Die ukrainische Armee will bei einem Angriff auf die Hafenstadt Sewastopol unter anderem zwei russische Schiffe getroffen haben. Den Streitkräften sei es gelungen, „die Landungsschiffe Jamal und Asow sowie ein Kommunikationszentrum und weitere Infrastrukturen der russischen Schwarzmeer-Flotte zu treffen“, so das Kommunikationszentrum der ukrainischen Streitkräfte.

Zuvor hatte die russische Staatsagentur TASS berichtet, die russische Flugabwehr habe am Abend über zehn Raketen und zahlreiche Drohnen abgeschossen. Kurz davor war der Verkehr über die Krim-Brücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland vorübergehend gestoppt worden.

In den sozialen Netzwerken kursierten Berichte über schwere Explosionen im Hafen von Sewastopol und mögliche Treffer auf ein dort liegendes Schiff. Unabhängig überprüfbar waren diese Angaben nicht. Die russische Seite, die seit mittlerweile mehr als zwei Jahren Krieg gegen das Nachbarland führt, meldet im Fall ukrainischer Drohnenattacken oft nur Erfolge der eigenen Luftverteidigung.

Selenskyj will Krim zurückerobern

Für die russische Armee ist die Krim Aufmarschgebiet im Krieg gegen die Ukraine. Über die Halbinsel läuft der Nachschub an Soldaten, Waffen und Munition. Deshalb bemüht sich die Ukraine, russische Militärziele auf der Krim zu zerstören. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj strebt eine Rückeroberung der Halbinsel an.

Das russische Militär nahm seinerseits die ostukrainische Großstadt Charkiw ins Visier. Nach Berichten ukrainischer Medien schlugen im Laufe des Tages mehrere Raketen in der Stadt ein. Dabei kam mindestens ein Mensch ums Leben.