Lampedusa: Seit gestern fast 950 Geflüchtete angekommen

Die italienische Mittelmeer-Insel Lampedusa ist erneut mit starken Migrationsbewegungen konfrontiert. 21 Boote mit insgesamt 945 Geflüchteten an Bord trafen seit gestern Früh auf der Insel ein.

Die Boote waren von Sfax und Zarzis in Tunesien und von Sabrata und Tagiura in Libyen aus gestartet, wie die italienischen Behörden berichteten. An Bord befanden sich Menschen aus Bangladesch, Ägypten, Pakistan, Syrien, Cote d’Ivoire, Gambia, Guinea, Mali, Niger und Senegal.

15 Monate altes Mädchen vermisst

Am Wochenende sollen insgesamt 1.700 Menschen aus Afrika angekommen sein. Nach Angaben der italienischen Behörden wurden mehr als zwei Dutzend Boote in Empfang genommen, die sich in Libyen und Tunesien auf die gefährliche Überfahrt nach Europa gemacht hatten – so viele wie noch nie seit Beginn des Jahres. Kurz vor Erreichen der kleinen Insel kam vermutlich ein erst 15 Monate altes Mädchen im Wasser ums Leben.

Die kleine Insel Lampedusa zwischen Sizilien und Tunesien gehört seit Jahren zu den Brennpunkten der Migration. In der Regel werden die Neuankömmlinge zunächst in ein Aufnahmezentrum und dann weiter auf das italienische Festland gebracht. Künftig sollen sie verstärkt nach Albanien befördert werden. Dazu will Italien in dem Nicht-EU-Land bis 20. Mai zwei Aufnahme- und ein Rückführungszentrum in Betrieb nehmen.