Ukraine: Russische Landungsschiffe bei Krim-Angriff getroffen

Die Ukraine nimmt nach Militärangaben für sich in Anspruch, bei einem nächtlichen Luftangriff auf die Hafenstadt Sewastopol zwei große russische Marineschiffe getroffen zu haben. Es handle sich um die Landungsschiffe „Jamal“ und „Asow“, teilte das Militär heute in Kiew mit. Außerdem seien ein Kommunikationsknotenpunkt und andere Einrichtungen der russischen Schwarzmeer-Flotte getroffen worden, hieß es in einem Telegram-Post.

Über einen schweren Luftangriff hatte in der Nacht auch die Stadtverwaltung von Sewastopol auf der seit 2014 von Russland annektierten Halbinsel berichtet. Stadtchef Michail Raswoschajew sprach auf Telegram vom „stärksten Angriff der vergangenen Zeit“, der aber abgewehrt worden sei.

In sozialen Netzwerken kursierten nicht verifizierte Videos, die mehrere heftige Explosionen an verschiedenen Stellen von Sewastopol zeigten. Eine unabhängige Bestätigung für die ukrainischen Informationen gab es allerdings nicht. Auch fanden sich im Internet keine Fotos der beschädigten oder zerstörten Schiffe, wie es sonst häufig der Fall ist.

Ein Toter gemeldet

Raswoschajew berichtete lediglich, dass fünf kleine Hafenfähren sowie 17 Busse und ein Sammeltaxi beschädigt worden seien. Seinen Angaben nach wurde ein Mann durch Raketensplitter getötet, vier weitere Personen seien verletzt worden.

Nach unbestätigten Berichten wurde auch ein Treibstofflager bei dem Dorf Gwardejskoje nahe der Krim-Hauptstadt Simferopol angegriffen. Die Brücke, die das russische Festland und die annektierte Halbinsel verbindet, wurde vorübergehend für den Verkehr gesperrt.