Ungarischer Komponist Peter Eötvös 80-jährig gestorben

Der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös ist tot. Er starb gestern im Alter von 80 Jahren in Budapest, teilte der Musikverlag Schott Music unter Berufung auf die Familie des Künstlers mit. Mit Eötvös „verliert die Musikwelt einen der meistgespielten Opernkomponisten unserer Zeit“, heißt es in der Mitteilung.

Ungarischer Komponist Peter Eötvös
APA/Georg Hochmuth

Enge Kontakte zu Stockhausen und Boulez

Als Eötvös 1966 sein Dirigierstudium in Köln abschloss, hatte seine Laufbahn als Komponist bereits Fahrt aufgenommen. Schon als Student hatte Eötvös Auftragskompositionen für den Film und manch Budapester Theater geschrieben. Auch in Deutschland fand der junge Ungar alsbald Anschluss an die Neue-Musik-Szene, die damals in Köln von Karlheinz Stockhausen dominiert wurde, der ihn 1968 in sein Ensemble aufnahm. Auch arbeitete Eötvös in den 1970ern beim Studio für Elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks.

Der nächste große Karriereschritt im Dirigentenfach erfolgte 1979, als ihn Pierre Boulez zum Leiter des von ihm gegründeten Ensembles Intercontemporain machte. Diese Position bekleidete er bis 1991.

Fixpunkt in heimischen Konzerthäusern

Besonders in Österreich und Deutschland hat sich Eötvös als Fixpunkt in den Spielplänen der Konzerthäuser und Musiktheater etabliert. Er lernte bei großen Meistern wie Zoltan Kodaly, Stockhausen und Boulez.

Zu Eötvös umfangreichem Oeuvre zählen unter anderem 14 Opern und Musiktheaterstücke, aber auch zahlreiche Orchesterstücke mit Titeln wie „Psychokosmos“ (1993), „Seven – Memorial for the Columbia Astronauts“ (2006), „Multiversum“ (2017) und „Ligetidyll“ aus 2022 zu Ehren von György Ligeti. 110 Werke listet der Komponist insgesamt aus seiner Feder.