Israelische Vorstöße gegen Spitäler in Gaza

Israel setzt seine Angriffe auf Spitäler im Gazastreifen fort. In Gaza-Stadt führe das Militär neue „präzise“ Einsätze im Al-Schifa-Krankenhauskomplex aus, teilte die Armee heute mit. Die Soldaten würden dabei Verletzungen von Patientinnen und Patienten und medizinischem Personal sowie Beschädigungen der medizinischen Einrichtungen vermeiden, so die Armee.

Mehr als 500 Mitglieder der radikalislamischen Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad seien seit Beginn der Vorstöße gegen das Al-Schifa-Krankenhaus vor einer Woche festgenommen worden. Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen erklärte, Hunderte von Patienten und medizinischem Personal würden in der Anlage festgehalten.

Auch Angriffe auf Spitäler in Chan Junis

Fortgesetzt wurden auch die gestern gestarteten Vorstöße gegen die Krankenhäuser Al-Amal und Nasser in der südlichen Stadt Chan Junis. Dort seien 20 „Terroristen“ ausgeschaltet worden. Reuters konnte die Angaben nicht überprüfen. Israel wirft der Hamas vor, Krankenhäuser als Stützpunkte und Waffenlager zu missbrauchen. Die Hamas und das Krankenhauspersonal bestreiten das.

Verhandlungen über Geiseldeal stocken erneut

Unterdessen kommen die von internationalen Vermittlern unterstützten Verhandlungen über eine Feuerpause zwischen Israel und der Hamas nicht voran. Die Hamas pocht nach wie vor darauf, dass mit einem Abkommen der Krieg beendet wird und die israelischen Streitkräfte abziehen. Israel beharrt auf der vollständigen Vernichtung der Hamas als Kriegsziel. Laut UNO-Generalsekretär Antonio Guterres wächst der internationale Druck auf Israel, einer Feuerpause zuzustimmen.

Ungeachtet der Warnungen vor einer Hungersnot im Gazastreifen kommen nach Angaben der Vereinten Nationen nicht mehr Hilfslieferungen in den umkämpften Küstenstreifen. Laut UNO-Angaben waren es im März bisher täglich rund 157 Lkws mit Hilfsgütern. Das sei weit vom Ziel von 500 am Tag entfernt, so die UNO.