Venezuelas Opposition nominiert Ersatz für Wunschkandidatin

Mit einem neuen Präsidentschaftskandidaten will Venezuelas Oppositionsbündnis seinen drohenden Ausschluss von der Wahl in vier Monaten verhindern.

Als „provisorischen“ Ersatz für die eigentliche Kandidatin Corina Yoris, die bis Fristende nicht angemeldet werden konnte, habe man nun Edmundo Gonzalez Urrutia registriert, teilte das Oppositionsbündnis Unidad Venezuela gestern (Ortszeit) auf X (Twitter) mit.

Kandidatentausch weiterhin möglich

Der Nationale Wahlrat (CNE) des von Präsident Nicolas Maduro autoritär regierten Landes hatte dem Bündnis eine Fristverlängerung gewährt, da Yoris nicht angemeldet werden konnte. Woran das lag, ist nicht geklärt. Bis zum 20. April können Präsidentschaftskandidaten laut CNE noch ausgetauscht werden.

Das Oppositionsbündnis hatte eigenen Angaben zufolge seit Donnerstag vergeblich versucht, auf das Registrierungssystem des CNE zuzugreifen, um die Universitätsprofessorin Yoris als Bewerberin einzutragen.

Sie sollte als Gegenkandidatin zu Maduro ins Rennen gehen, der sich bei der Wahl am 28. Juli seine dritte Amtszeit sichern will. Kritikerinnen und Kritiker bezeichnen die Wahl als weder frei noch fair.

Eigentliche Oppositionsführerin darf nicht antreten

Die von der staatlich gelenkten Justiz mit einem Amtsverbot belegte Oppositionsführerin Maria Corina Machado hatte Yoris erst in der vergangenen Woche zu ihrer Ersatzkandidatin bestimmt – mit der Begründung, dass gegen sie keine Sperre vorliege.

Machado war zwar bei internen Vorwahlen im Oktober mit großer Mehrheit zur Kandidatin der Opposition für die Präsidentenwahl gekürt worden. Allerdings wurde ihr danach wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten während ihrer Zeit als Abgeordneter die Ausübung öffentlicher Ämter für 15 Jahre untersagt. Ende Jänner bestätigte der Oberste Gerichtshof die Entscheidung.