STRABAG: Deripaska überträgt Anteil an russische Iliadis

Der russische Oligarch Oleg Deripaska soll seinen 24,1 Prozent schweren Anteil an dem Baukonzern STRABAG, den er über die MKAO Rasperia Trading Limited hält, an die russische Aktiengesellschaft Iliadis JSC übertragen haben. Das gab die STRABAG heute in einer Aussendung bekannt. Weitere Details seien bisher nicht bekannt.

Ob die russische Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) den Anteil wie geplant erwerben kann, ist laut dem Konzern offen.

Die STRABAG betrachtet das Aktienpaket jedenfalls weiterhin als sanktioniert. „Insbesondere eine sanktionsrechtliche Prüfung kann daher derzeit nicht erfolgen, sodass die Gesellschaft weiterhin davon ausgeht, dass die STRABAG-Aktien der MKAO Rasperia Trading Limited gemäß EU-Sanktionsverordnung eingefroren sind“, schrieb das Unternehmen heute.

RBI: Geltende Sanktionen vor Ankündigung überprüft

Für die RBI könnte die Übertragung ein erster Schritt sein, um ihre „Exposure“ in Russland deutlich zu reduzieren. Im Dezember 2023 hatte die Bank erklärt, den Deripaska-Anteil der STRABAG über ihre russische Tochter, die Raiffeisen Russland, erwerben zu wollen. Als möglicher Kaufpreis für das Aktienpaket von Deripaska wurden damals 1,5 Mrd. Euro genannt. Zum Vergleich: Zum Jahresende 2023 belief sich das Eigenkapital der Raiffeisen Russland auf 4,45 Mrd. Euro.

Die Raiffeisen Russland soll dann nach Vorstellung der RBI das Aktienpaket in Form einer Sachdividende an die Konzernmutter in Wien übertragen. Die RBI würde den Anteil dann über eine Beteiligungsfirma halten, deren Geschäftsführer der Unternehmer Stephan Zöchling ist.

Zöchling ist Miteigentümer des steirischen Auspuffspezialisten Remus und soll laut Medienberichten für Deripaska gearbeitet haben. Vergangene Woche hatte die RBI in einem Statement erklärt, dass sie alle geltenden Sanktionen sorgfältig überprüft habe, bevor die Transaktion im Dezember angekündigt worden war.