Wirecard: Gericht nennt Strafrahmen bei Geständnis

Im Wirecard-Prozess verhandelt der mitangeklagte frühere Chefbuchhalter Stephan von E. mit dem Gericht und der deutschen Staatsanwaltschaft über einen Deal. Das Landgericht München stellte ihm heute für den Fall einer Verständigung mit einem Geständnis eine Freiheitsstrafe zwischen zwei und acht Jahren in Aussicht.

Der Vorsitzende Richter Markus Födisch sagte, zum jetzigen Zeitpunkt könne der Angeklagte mit einem Geständnis noch etwas gewinnen. Er sollte bis zu einem weiteren Gespräch mit dem Gericht und der Staatsanwaltschaft aber nicht noch Monate warten.

Der Zahlungsdienstleister Wirecard ging im Juni 2020 in die Insolvenz, weil auf Treuhandkonten verbuchte 1,9 Milliarden Euro nicht mehr auffindbar waren. Der frühere Chefbuchhalter steht seit Dezember 2022 zusammen mit dem ehemaligen Vorstandschef Markus Braun und dem früheren Wirecard-Statthalter in Dubai, Oliver Bellenhaus, wegen Bilanzfälschung und Bandenbetrugs vor Gericht.

Braun bestreitet die Vorwürfe. Bellenhaus tritt als Kronzeuge auf und beschuldigt die beiden Mitangeklagten. Der ehemalige Vertriebsvorstand Jan Marsalek tauchte nach der Insolvenz unter und wird steckbrieflich gesucht.