Arbeiterkammer verzeichnet Rekordwert an Beratungen

Im vergangenen Jahr hat die Arbeiterkammer bundesweit rund 2,3 Mio. Beratungen durchgeführt. Das ist ein neuer Rekordwert, wie Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl und AK-Direktorin Silvia Hruska-Frank gestern bekanntgaben. Zudem wurden 171.000 Rechtsvertretungen übernommen. Fragen zu Kündigungen, zum Gehalt bzw. zu unbezahlten Überstunden machen mit rund zwei Dritteln den Großteil der Konsultationen aus.

383.000 Beratungen wurden persönlich durchgeführt, der Rest telefonisch oder schriftlich. Auch finanziell hat sich so manche Unterstützung ausgezahlt. Laut AK wurden 2023 insgesamt 645 Mio. Euro in Bereichen wie Arbeitsrecht oder Sozialversicherungen herausgeholt bzw. als Bildungsförderung ausbezahlt. Das ist laut AK eine Steigerung von mehr als 30 Prozent im Vergleich zu 2022.

Hilfe gebe es für alle, egal um welche Summen es gehe oder um welches Unternehmen es sich handle, beteuerte man. „Wir legen uns mit dem Bäcker um die Ecke genauso an wie mit den Großen“, sagte Anderl. Von beachtlicher Dimension waren im vergangenen Jahr zum Teil auch die Insolvenzen. Hervorgestrichen wurde hier etwa jene von kika/Leiner.

Arbeitnehmer mit höheren Forderungen

„Wir sehen, dass der Druck in der Arbeitswelt konstant ansteigt“, hielt AK-Direktorin Hruska-Frank fest. Es gebe aber auch viele Betriebe, die sich an alle Regeln halten würden. Außerdem würden immer mehr Firmen mit der Zeit gehen und etwa Verbesserungen bei den Arbeitszeiten umsetzen, fügte Präsidentin Anderl hinzu.

Das liege nicht zuletzt am Personalmangel, wie sie betonte. Der habe laut Auskunft der Betriebe dazu geführt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch entsprechende Forderungen stellen.