Schulden stiegen um 20,4 Milliarden Euro

Der öffentliche Schuldenstand hat sich laut Statistik Austria im Jahr 2023 um 20,4 Milliarden Euro auf 371,1 Milliarden Euro erhöht. „Der österreichische Staat hat im Jahr 2023 mehr Geld ausgegeben als je zuvor“, so Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas gestern in einer Aussendung.

Die öffentlichen Ausgaben seien auf einen Rekordwert von 248,8 Milliarden Euro gewachsen, etwa durch die Anpassung von Gehältern und Pensionen sowie Maßnahmen gegen die Energiekrise.

Während die Staatsausgaben um fünf Prozent bzw. 11,9 Milliarden Euro stiegen, stiegen die Staatseinnahmen 2023 um 6,2 Prozent bzw. 13,9 Milliarden Euro auf 236,1 Milliarden Euro. Das öffentliche Defizit beträgt laut vorläufigen Ergebnissen der Statistik Austria 2,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und damit 12,7 Milliarden Euro (2022: 14,6 Mrd. Euro, 3,3 Prozent des BIP). Damit liegt Österreich erstmals seit Beginn der Pandemie unter der Maastricht-Grenze von drei Prozent, so Thomas.

Grafik zu Österreichs Budgetzahlen
Grafik: APA/ORF; Quelle: Statistik Austria

Hohe Ausgaben durch Ausgleich für Energiekosten

8,7 Prozent mehr machte 2023 der Personalaufwand aus, 6,8 Prozent mehr die monetären Sozialleistungen. Hohe Ausgaben gab es für Maßnahmen zur Milderung der gestiegenen Energiekosten: 3,1 Milliarden Euro entfielen auf Maßnahmen wie den Energiekostenzuschuss II und die Stromkostenbremse. Auch erhöhten sich die Zinsausgaben für die Staatsschulden im Vergleich zu 2022 um 1,4 Milliarden Euro.

Bei den Einnahmen stammten 2023 86,7 Prozent aus Steuern und Sozialbeiträgen – insgesamt 204,8 Milliarden Euro und damit 5,4 Prozent bzw. 10,6 Milliarden Euro mehr als 2022. Die Steuereinnahmen wuchsen laut Statistik Austria jedoch moderater als in den Vorjahren, nämlich um 4,5 Prozent.

Schuldenquote rückläufig

Von den 371,1 Milliarden Euro an öffentlichen Schulden entfielen Ende 2023 326,8 Milliarden Euro auf Anleihen, 42,4 Milliarden Euro auf Kredite und 1,9 Milliarden Euro auf Einlagen. Der größte Anteil des Anstiegs von 20,4 Milliarden Euro entfiel mit 16,6 Milliarden Euro auf den Bundessektor.

Die Schuldenquote – das Verhältnis der Staatsschulden zur nominellen Wirtschaftsleistung – ging währenddessen zurück: von 78,4 auf 77,8 Prozent. Dennoch sei man hier von den europäischen Vorgaben deutlich entfernt.