Wieder keine Einigung über weltweites Pandemieabkommen

Bei den Verhandlungen über ein internationales Abkommen zur Vorbeugung von Pandemien hat es erneut keine Einigung gegeben. Eine von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern selbst gesetzte Frist verstrich in der Nacht auf gestern, ohne dass es bei den Gesprächen am Sitz der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf einen Durchbruch gab. Notgedrungen soll nun im April eine weitere Verhandlungsrunde starten.

Der Beschluss, ein internationales Pandemieabkommen auszuarbeiten, war im Dezember 2021 von den 194 WHO-Mitgliedsstaaten gefasst worden, um die Lehren aus der Coronavirus-Krise zu ziehen.

Nach inzwischen mehr als zweijährigen Verhandlungen sollte die am 18. März gestartete neunte Gesprächsrunde bis am Donnerstag um Mitternacht endlich eine Einigung bringen. Doch auch das gelang nicht, die Frist verstrich ergebnislos.

„Nicht weit entfernt“

Trotz des erneuten Scheiterns verbreitete WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus Optimismus: „Sie sind nicht weit von einem Vertrag entfernt“, sagte er an die Verhandlungsteilnehmer gerichtet. „Ich bewahre immer die Hoffnung.“

Der geplante Vertrag sei „ein Instrument, um Leben zu retten, nicht nur ein Stück Papier“, so Tedros. Er appellierte an die Unterhändler, in der nun angesetzten zusätzlichen Verhandlungsrunde zu einer Einigung zu kommen. Diese soll vom 29. April bis 10. Mai stattfinden.