Netanjahu: Grünes Licht für neue Gespräche zu Waffenruhe

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat grünes Licht für weitere Gespräche mit der Hamas über eine Waffenruhe und Geiselfreilassungen im Gazastreifen gegeben. Netanjahu habe nach Rücksprache mit den Chefs der israelischen Geheimdienste einer neuen Verhandlungsrunde „in den nächsten Tagen in Doha und Kairo“ zugestimmt, sagte sein Büro heute in Jerusalem. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Am Montag hatte der UNO-Sicherheitsrat in einer Resolution eine „sofortige Waffenruhe“ im Gazastreifen und die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln gefordert. Die Hamas wurde in der Resolution jedoch nicht erwähnt. Die USA hatten die Resolution durch den erstmaligen Verzicht auf ihr Vetorecht und ihre Stimmenthaltung ermöglicht.

Seitdem machen sich Israel und die Hamas gegenseitig für eine bisher ausbleibende Einigung über eine Waffenruhe im Gazastreifen in Verbindung mit der Freilassung von Geiseln im Austausch von palästinensischen Gefangenen verantwortlich.

Krieg seit fast sechs Monaten

Nach Angaben aus Katar wurden die Verhandlungen zwischen den beiden Seiten zwar fortgesetzt. Konkrete Informationen wurden allerdings seitdem nicht bekannt. Gemeinsam mit den USA und Ägypten bemüht sich der Golfstaat seit Wochen um eine entsprechende Vereinbarung – bisher jedoch ohne Erfolg.

Ausgelöst wurde der seit mittlerweile fast sechs Monaten dauernde Krieg durch den Großangriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober. Bei dem Angriff wurden israelischen Angaben zufolge mindestens 1.160 Menschen getötet, 250 wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. 130 von ihnen sind nach wie vor in der Gewalt der Hamas. 34 von ihnen sollen tot sein.

Israel erklärte daraufhin, es werde die Hamas vernichten, und geht seither militärisch im Gazastreifen gegen die Hamas vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, aber als plausibel gelten, mehr als 32.600 Menschen getötet.