Israel kritisiert UNO-Bericht zu drohender Hungersnot

Israel hat einen UNO-Bericht hinsichtlich einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen stark kritisiert. Der in der vergangenen Woche erschienene Bericht, der international Besorgnis ausgelöst hatte, enthalte Ungenauigkeiten, zweifelhafte Quellen und Informationslücken, sagte die zuständige israelische Behörde für zivile Angelegenheiten in den palästinensischen Gebieten (COGAT) gestern.

Für die Verteilung von Lebensmitteln im Gazastreifen seien nach der Lastwagenabfertigung auf israelischer Seite UNO-Organisationen zuständig, so COGAT. Diese seien jedoch nicht in der Lage, die täglich dort eintreffende Menge an Hilfsgütern zu bewältigen.

Israel sei sich der Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung im Gazastreifen bewusst, erklärte die Behörde weiter. Es würden jedoch ständig „Hunderte Lastwagen auf der Gaza-Seite des Kerem-Schalom-Übergangs aufgehalten, nachdem sie von den israelischen Behörden vollständig abgefertigt wurden“.

UNO: „Katastrophale Ernährungssituation“

Den israelischen Angaben zufolge wurden in dem UNO-Bericht zudem falsche Angaben zur Anzahl der vor dem Krieg täglich in den Gazastreifen gelangten Lastwagen mit Hilfsgütern gemacht.

Dem in der vergangenen Woche veröffentlichten UNO-Bericht zufolge befindet sich jeder zweite Bewohner bzw. jede zweite Bewohnerin im Gazastreifen in einer „katastrophalen Ernährungssituation“. Wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, stehe eine Hungersnot in den nördlichen Gebieten „unmittelbar bevor“.

Derzeit seien etwa 1,1 Millionen Menschen im Gazastreifen aufgrund des Krieges zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas von einer „katastrophalen Ernährungssituation“ betroffen – die höchste Zahl, die je registriert worden sei.