Stromabschaltungen in mehreren ukrainischen Regionen

Nach den massiven russischen Angriffen auf Energieanlagen in der Ukraine hat der staatliche Netzbetreiber Ukrenergo gestern in mehreren Regionen zeitweise den Strom abgeschaltet. Der Energieversorger DTEK gab „Notstromabschaltungen“ in den Regionen Dnipropetrowsk im Süden und Donezk im Osten des Landes bekannt.

In den Regionen Sumy im Nordosten und Poltawa im Zentrum des Landes gaben die Regionalbehörden die Unterbrechung der Stromversorgung bekannt. Zur Zahl der betroffenen Haushalte machten der Energieversorger und die Behörden keine Angaben.

Selenskyj: „Abscheuliche Attacken“

Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach in seiner abendlichen Videoansprache von „abscheulichen Attacken“ der russischen Armee und bat zum wiederholten Mal eindringlich um mehr internationale Hilfe beim Schutz der Energieinfrastruktur seines Landes.

„Wir haben die notwendigen Signale und konkrete Anfragen an all unsere Partner gesendet, die über die nötigen Luftverteidigungssysteme und Raketen verfügen“, sagte er. „Amerika, Europa und andere Partner wissen genau, was wir brauchen.“

Russland hatte nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf Freitag die Energieinfrastruktur der Ukraine massiv mit Drohnen und Raketen angegriffen. Da mehrere Kraftwerke beschädigt wurden, war schon am Freitag in sieben Regionen zeitweise der Strom abgeschaltet worden. Gestern gab das ukrainische Energieministerium dann die Wiederherstellung der Stromversorgung bekannt.

In 120.000 Haushalten in der Region Charkiw im Osten der Ukraine gab es aber weiterhin nur eingeschränkt Strom, da die lokale Infrastruktur nach Angaben des Ministeriums „erhebliche Schäden“ erlitten hatte.