Ex-Verfassungsschützer Ott droht U-Haft

Dem am Freitag unter dem Verdacht der Spionage festgenommenen früheren Verfassungsschützer Egisto Ott droht die U-Haft. Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, gestern der APA mitteilte, wird die Behörde im Verlauf des Tages beim Landesgericht für Strafsachen entsprechende Anträge einbringen. Über diese muss dann binnen 48 Stunden entschieden werden.

Gegen Ott wird seit 2017 von der Wiener Anklagebehörde unter anderem wegen Amtsmissbrauchs, geheimen Nachrichtendiensts zum Nachteil Österreichs und Verletzung des Amtsgeheimnisses ermittelt.

Angebliche Russland-Connection

Der Festnahme vorangegangen waren jüngste Informationen, denen zufolge Ott Handyinhalte von Spitzenbeamten an russische Spione übergeben haben soll. Sein Ex-Schwiegersohn, der als Beitragstäter gilt, wurde ebenfalls festgenommen. Beide wurden laut Bussek nach Abschluss ihrer polizeilichen Beschuldigteneinvernahmen zu den gegen sie gerichteten Vorwürfen in die Justizanstalt Josefstadt eingeliefert.

Ott war Mitarbeiter des mittlerweile aufgelösten Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT). Zuletzt war er im Zusammenhang mit dem flüchtigen Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek in die Schlagzeilen geraten, dem er beim Aufbau einer Spionagezelle für Russland innerhalb des BVT behilflich gewesen sein soll.