Indien: Proteste nach Festnahme von Delhis Regierungschef

Rund zwei Wochen vor Beginn der Parlamentswahl in Indien und nach der Festnahme eines beliebten Politikers hat die dortige Opposition gestern eine Protestkundgebung organisiert.

Die Organisatoren der Demonstration in Neu-Delhi, die von einem großen Polizeiaufgebot begleitet wurde, hatten die Menschen dazu aufgerufen, für die Demokratie auf die Straße zu gehen. „Ihr müsst euch entscheiden, ob ihr eine Demokratie oder eine Diktatur wollt“, sagte Mallikarjun Kharge, Präsident der Kongress-Partei, indischen Medien zufolge.

Vorladung nicht gefolgt

Anlass der Demonstration war die Festnahme des Regierungschefs der Metropolregion Delhi, Arvind Kejriwal. Finanzbehörden werfen ihm vor, bisherige Vorladungen zu Befragungen ignoriert zu haben. Kejriwal weist das zurück und wirft der Bharatiya Janata Party (BJP) von Premier Narendra Modi stattdessen vor, Behörden zu instrumentalisieren, um gegen seine Partei vorzugehen.

Kejriwals Aam Aadmi Party ist Teil einer Koalition aus mehreren Oppositionsparteien, die bei der bevorstehenden Parlamentswahl gegen Modis hindunationalistische Regierungspartei antritt. Modis BJP lag zuletzt in den Umfragen klar vorne.

Kürzlich hatte auch Kharges Kongress-Partei – die größte Oppositionspartei – verkündet, dass die Steuerbehörden ihre Bankkonten wegen angeblichen Unregelmäßigkeiten eingefroren hätten, was die Finanzierung von Wahlkampfaktivitäten erschwere. Die Regierungspartei BJP sagte, dass Behörden unabhängig arbeiteten.