24 Tote bei Angriffen auf zwei Dörfer im Südsudan

Bei bewaffneten Angriffen von Viehdieben auf zwei Dörfer im Südsudan sind Behörden zufolge gestern mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. Mitglieder der Volksgruppe Murle hätten zunächst die Ortschaft Walgak im Bundesstaat Jonglei angegriffen, sagte Dorfvorsteher Simon Gatluak Lam der dpa. Sie hätten zehn Zivilisten und drei Polizisten getötet und etwa 300 Rinder gestohlen, so Gatluak Lam. Fünf weitere Zivilisten seien angeschossen worden.

Ebenfalls heute überfiel eine weitere Gruppe der Murle mit Waffengewalt das Dorf Ajara im selben Bundesstaat, wie Olung Peter Owite, ein Gebietsverwalter in Jonglei, berichtete. Bei dem Angriff seien elf Menschen getötet und neun weitere verletzt worden. Die Angreifer entführten außerdem 14 Kinder und stahlen Dutzende Kühe und Ziegen, so Owite.

Viehwirtschaft ist im verarmten Südsudan mit rund elf Millionen Einwohnern einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Nach Angaben der Vereinten Nationen gibt es in dem Land am Horn Afrikas rund zwölf Millionen Rinder und etwa die gleiche Zahl an Schafen und Ziegen. Immer wieder kommt es unter miteinander verfeindeten Gruppen zu brutalen Überfällen und Machtkämpfen, um Vieh zu erbeuten.