Signa: Insolvenzverfahren für Kaufhauskette Galeria eröffnet

Auf dem Weg zur Rettung aus der Insolvenz hat der angeschlagene Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof aus dem Signa-Firmenkonglomerat von Rene Benko ein wichtiges Etappenziel erreicht. Das Amtsgericht Essen eröffnete gestern das Regelinsolvenzverfahren für das Unternehmen, wie heute aus einer Mitteilung des Gerichts im Internet hervorging.

Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens können nun die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus bestimmt, der bisher nur als vorläufiger Verwalter eingesetzt war.

Gespräche mit zwei Interessenten

Die Gespräche mit einem möglichen neuen Eigentümer für das Unternehmen laufen bereits. Die verbindliche Angebotsfrist war vor einer Woche abgelaufen. Denkhaus hatte mitgeteilt, dass es vier Bieter gibt. Mit zweien solle nun final verhandelt werden. „Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel“, hatte Denkhaus gesagt. Die Namen der möglichen Investoren nannte er nicht.

Mit der Eröffnung des Verfahrens übernimmt Denkhaus die Geschäfte von Galeria. Er will den Verkauf noch im Laufe des Aprils abschließen. Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen.

Mindestens 60 Filialen sollen bleiben

Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Die Zahl der Filialen der Warenhauskette hat sich in diesem Zeitraum halbiert, aktuell gibt es noch 92. Wie viele übrig bleiben, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens „60 plus x“ Filialen gehen. „Wie groß dieses x ist, wissen wir heute noch nicht“, sagte er in der vergangenen Woche.

Wenn nach dem Verkauf 60 Filialen erhalten blieben, würde etwa jede dritte schließen. Viele der insgesamt 12.800 Beschäftigten müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen.