Mayrhuber wird Leiterin der Alterssicherungskommission

Wenige Monate vor Ablauf der Funktionsperiode erhält die Alterssicherungskommission doch noch eine Vorsitzende. Die Regierung hat sich darauf verständigt, die Ökonomin Christine Mayrhuber mit der Funktion zu betrauen, wie Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) heute mitteilte. Der Posten war fast zweieinhalb Jahre vakant, nachdem sich Walter Pöltner Ende 2021 zurückgezogen hatte, da der langjährige Sektionschef das Thema von der Politik zu wenig ernst genommen sah.

Seither hatte sich die Koalition nicht auf die Besetzung des Vorsitzes einigen können, und das Gremium war interimistisch von der stellvertretenden Vorsitzenden geleitet worden. Das ist die Obfrau des Seniorenbunds, Ingrid Korosec.

Aufgabe der Alterssicherungskommission ist, via Gutachten die künftige Entwicklung und Finanzierbarkeit des Pensionssystems darzustellen. Ende November war das letzte mittelfristige Gutachten erschienen. Dieses muss jährlich veröffentlicht werden. Alle drei Jahre ist ein langfristiges Gutachten zu erstellen.

Mayrhuber gehörte Gremium bereits an

Vertreten sind in der Kommission Sozialpartner sowie von Senioren- und Jugendorganisationen und mehreren Ministerien gestellte Repräsentanten. Mayrhuber war als Expertin schon bisher im Gremium vertreten. Es sei eine Neuerung, dass der Vorsitz mit der Wissenschaft besetzt werde, meinte die stellvertretende WIFO-Direktorin.

Als Vorsitzende und Ökonomin sei es ihr wichtig, die gestellten Aufgaben evidenzbasiert zu erfüllen, wird Mayrhuber in einer Aussendung zitiert.

Funktionsperiode läuft im Herbst aus

Rauch betonte, die bisherigen Prognosen hätten ergeben, dass die langfristige Finanzierung des Systems gesichert sei. Die hohe Inflation, ein geringeres Wirtschaftswachstum und die demografische Entwicklung würden in den kommenden Jahren allerdings zu Mehrausgaben führen. Es sei deshalb wichtig, das tatsächliche Pensionsantrittsalter näher an das gesetzliche Pensionsalter heranzuführen.

Viel Zeit, der Kommission ihren Stempel aufzudrücken, hat die neue Vorsitzende nicht. Denn die fünfjährige Funktionsperiode der Kommission läuft bereits im Herbst aus.