Al-Kuds-Tag im Iran: Trauerzug für Revolutionswächter

Im Iran sind begleitet von militärischen Spannungen Tausende Regierungsanhänger bei israelfeindlichen Demonstrationen auf die Straßen gegangen. Gleichzeitig mit den Protesten anlässlich des Al-Kuds-Tages begann auch ein Trauerzug für die in Syrien getöteten Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde (IRGC), die heute beigesetzt werden sollen. Augenzeugen berichteten von Tausenden Anhängern und Anhängerinnen. Begleitet wurden die Proteste von Rufen nach Vergeltung.

Traditionell versammeln sich jedes Jahr Hunderttausende Regierungsanhänger bei den Al-Kuds-Demonstrationen. Die 1979 vom damaligen iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini eingeführten und staatlich organisierten Kundgebungen finden immer am letzten Freitag des Fastenmonats Ramadan statt.

Die geistliche und politische Führung des Landes ruft zur Eroberung Jerusalems auf. Hintergrund ist die Besetzung des Ostteils von Jerusalem durch Israel während des Sechstagekrieges 1967. Al-Kuds ist der arabische Name für Jerusalem.

Am 1. April waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in der syrischen Hauptstadt Damaskus zwei Brigadegeneräle und fünf weitere Mitglieder der mächtigen IRGC getötet worden. Das iranische Außenministerium geht davon aus, dass Israel den Angriff ausgeführt hat. Auch nach Einschätzung der US-Regierung war Israel dafür verantwortlich. Von israelischer Seite wurde der Vorfall nicht kommentiert.