Ukraine meldet Zerstörung von sechs russischen Flugzeugen

Die Ukraine hat nach Angaben aus Verteidigungskreisen bei einem nächtlichen Angriff auf einen Stützpunkt der russischen Luftstreitkräfte mindestens sechs russische Militärflugzeuge zerstört.

Acht weitere Militärmaschinen seien bei dem Angriff auf den Stützpunkt Morosowsk in der Region von Rostow am Don schwer beschädigt worden, hieß es heute aus ukrainischen Verteidigungskreisen. Zudem war von etwa 20 russischen Soldaten, die verletzt oder getötet worden seien, die Rede.

Demnach handelte es sich bei der Attacke um einen „Spezialeinsatz“ des ukrainischen Geheimdienstes SBU gemeinsam mit der Armee. Der Angriff habe die Kampfkraft der russischen Armee „erheblich“ geschwächt, hieß es seitens der Ukraine. Angaben aus Russland liegen nicht vor.

Heftige Kämpfe um Tschassiw Jar im Osten

Unterdessen toben in der Nähe der ostukrainischen Stadt Tschassiw Jar erbitterte Kämpfe. Die russischen Truppen hätten aber noch nicht die Vororte erreicht, teilte das ukrainische Militär mit und wies entsprechende russische Berichte zurück. Eine rasche Einnahme von Tschassiw Jar, das westlich der praktisch zerstörten Stadt Bachmut liegt und als wichtiger ukrainischer Stützpunkt gilt, wäre für Kiew ein schwerer Schlag und ein Zeichen für den Erfolg der russischen Offensive.

Diese rückt im Osten der Ukraine langsam aber stetig vor, seit es im Februar die Stadt Awdijiwka erobert wurde. Die ukrainischen Truppen versuchen, sich einzugraben. Es fehlt ihnen aber an Munition und Artillerie, und Militärhilfe der Verbündeten lässt auf sich warten. So wird seit Monaten die von US-Präsident Joe Biden zugesagte milliardenschwere Militärhilfe im Kongress von den Republikanern blockiert.

Ukrainisches Militär: „Lage dort sehr schwierig“

Die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA meldete unter Berufung auf die Behörden, russische Soldaten seien in die Vororte von Tschassiw Jar eingedrungen. Dieser Bericht sei falsch, sagte dazu Andryj Sadubinnji, der Sprecher des Kommandos Ost des ukrainischen Militärs. „Die Lage dort ist sehr schwierig, die Kämpfe dauern an“, sagte er am Telefon. „Aber sie sind nicht da“, fügte er mit Blick auf die russischen Truppen hinzu. „Glauben Sie den russischen Berichten nicht.“ Der Nachrichtenagentur Reuters sagte Sadubinnji zudem, er wolle die Lage „angespannt“ nennen, aber nicht „sehr schwierig“.

Zuletzt hatte der Bürgermeister von Tschassiw Jar, Serhij Tschaus, im ukrainischen Fernsehen die Lage in seiner Stadt als die schwierigste seit Beginn der Invasion vor mehr als zwei Jahren bezeichnet.