Armani-Tochter wegen Ausbeutung unter Zwangsverwaltung

Ein Gericht in Mailand hat heute die Giorgio Armani Operations S.p.A., ein Unternehmen des Modekonzerns Armani, das sich mit dem Design und der Produktion von Kleidung und Accessoires beschäftigt, unter Zwangsverwaltung gestellt. Der Schritt steht im Zusammenhang mit einer strafrechtlichen Untersuchung der Mailänder Staatsanwälte wegen angeblicher Ausbeutung von Arbeitern, teilten die Ermittler mit.

Das Modehaus soll einen Liefervertrag für die Produktion eines Teils der Taschen- und Accessoire-Kollektion 2024 an Drittunternehmen vergeben haben, wobei die Produktion vollständig ausgelagert wurde. Das Zulieferunternehmen verfüge jedoch „nur nominell über ausreichende Produktionskapazitäten und kann auf dem Markt nur konkurrieren, indem es Aufträge an chinesische Fabriken in Italien vergibt, die durch den Einsatz illegaler Arbeitskräfte unter ausbeuterischen Bedingungen Kosten sparen können“, lautet der Vorwurf der Staatsanwaltschaft.

Dank dieses System könne Armani die Gewinne stark erhöhen. Die chinesische Fabrik, die die Produkte tatsächlich herstellt, senke die Arbeitskosten, indem sie auf illegale und „nicht angemeldete“ Arbeitskräfte zurückgreife, die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften ignoriere sowie die nationalen Tarifverträge nicht einhalte, lautet der Vorwurf.

Vorwürfe zurückgewiesen

Armani wies die Vorwürfe zurück. Das Unternehmen habe immer Kontroll- und Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen, um Missbrauch in der Lieferkette zu verhindern, kommentierte der Konzern in einer Presseaussendung. Das Unternehmen werde mit Transparenz mit den Justizbehörden zusammenarbeiten, hieß es.