Venedig feiert Marco Polos 700. Todestag mit großer Ausstellung

Mit einer großen Ausstellung erinnert Venedig an seinen berühmtesten Bürger Marco Polo (vermutlich 1254–1324) zu dessen 700. Todestag. Die gestern eröffnete Schau mit Ausgrabungsfunden, Karten und Büchern ist bis zum 29. September im Dogenpalast zu sehen. Dabei sind Leihgaben aus vielen Ländern, die der Kaufmann aus der italienischen Lagunenstadt bereist hatte, von Armenien über die Mongolei bis nach China.

Das Testament von Marco Polo vom 9. Jänner 1324 kann jetzt im Dogenpalast in Venedig in einer Ausstellung besichtigt werden
IMAGO/ZUMA Press/Andrea Merola

Die Ausstellung „I Mondi di Marco Polo“ („Die Welten des Marco Polo“) gehört zu den Höhepunkten eines ganzen Marco-Polo-Jahres in Venedig. Die Stadt mit inzwischen weniger als 50.000 dauerhaften Einwohnerinnen und Einwohnern versucht damit, trotz aller Probleme mit dem Massentourismus noch mehr Besucher nach Venedig zu locken. Auch der dortige Karneval stand in diesem Jahr schon unter dem Motto: „In den Osten – Die erstaunliche Reise von Marco Polo“.

„Die Wunder der Welt“

Der mit Antonio Vivaldi bis heute wohl bekannteste Venezianer wurde vermutlich 1254 in eine Familie von Kaufleuten geboren. Auch sein Vater und sein Onkel machten schon Geschäfte im Fernen Osten. Zusammen mit den beiden trat Marco Polo 1271 – mit erst 17 Jahren – eine Reise an, die ihn bis weit nach Asien führte. Erst nach fast einem Vierteljahrhundert kam er in seine Heimatstadt zurück.

Über seine Abenteuer berichtete er in einem vielgelesenen Buch, das schließlich den Titel „Il Milione“ (in späterer deutscher Übersetzung: „Die Wunder der Welt“) bekam. Mit knapp 70 Jahren starb er in seiner Heimatstadt. An manchen Schilderungen seiner Reisen gibt es Zweifel, insgesamt gelten sie aber als zuverlässiges Zeugnis jener Zeit.