Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro ruft zu Großprotesten auf

Der frühere brasilianische Präsident Jair Bolsonaro, der wegen eines mutmaßlichen Putschversuchs nach seiner Abwahl juristisch unter Druck steht, hat seine Anhänger zu einer erneuten Großkundgebung aufgerufen.

Am 21. April solle am Strand der Copacabana in Rio de Janeiro eine „große Demonstration“ stattfinden, sagte der rechte Politiker in einem Video, das gestern (Ortszeit) in mehreren Onlinenetzwerken veröffentlicht wurde.

Vorwurf eines geplanten Putschversuchs

Am 25. Februar hatten sich Schätzungen zufolge rund 185.000 Anhänger Bolsonaros zu einer Solidaritätskundgebung in Brasiliens Wirtschaftsmetropole Sao Paulo versammelt. Die Kundgebung hatte kurz nach einem Großeinsatz der Polizei stattgefunden, bei dem es um den Verdacht ging, Bolsonaro und einige seiner engen Mitarbeiter hätten nach dessen Wahlniederlage gegen den heutigen linksgerichteten Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva einen Putschversuch geplant.

Dekret belastet Bolsonaro

Im Zuge der Ermittlungen wurde es Bolsonaro untersagt, das Land zu verlassen. Die Vorwürfe stützen sich insbesondere auf den Entwurf eines Dekrets, in dem es nach Einschätzung des Präsidenten von Brasiliens Oberstem Wahlgericht (TSE), Alexandre de Moraes, darum ging, den „legitim gewählten Präsidenten“ Lula an der Amtsübernahme zu hindern. Bolsonaro bezeichnete das Dokument in seinem nun veröffentlichten Video als „die größten Fake News in Brasiliens Geschichte“. Er beteuerte seine Unschuld und stellte sich als Opfer von „Verfolgung“ dar.