Nach 16.000 Kilometern: Brite beendet Lauf durch Afrika

Der Brite Russ Cook hat sein Ziel erreicht: Nach einem fast einjährigen Lauf durch den afrikanischen Kontinent kam der 27-Jährige gestern am in Tunesien gelegenen nördlichsten Punkt Afrikas an. Am Kap Ben Sakka bereiteten ihm seine Familie und Dutzende Tunesier einen begeisterten Empfang.

Cook startete seinen Lauf am 22. April 2023 am südlichsten Punkt Afrikas, dem Kap Agulhas in Südafrika. Seine Reise führte ihn mehr als 16.000 Kilometer weit bis nach Tunesien. Am Ende seines Projekts hatte er 19 Millionen Schritte in 16 Ländern gemacht.

Mehr als halbe Mio. Euro an Spenden

Mit seinem Lauf hat Cook mehr als 550.000 Pfund (rund 641.000 Euro) an Spenden für die Organisationen Running Charity und Sandblast gesammelt. Vergangene Woche beschrieb er das vergangene Jahr als „das härteste meines Lebens“. Er habe in jedem besuchten Land „unglaubliche Menschen“ getroffen, die „uns mit Liebe und Güte willkommen geheißen haben“.

Mit seinem Lauf wolle er andere Menschen dazu inspirieren, „ihren Träumen ein bisschen mehr zu folgen", hatte der aus Worthing in Südengland stammende Cook zu Beginn seines Projekts erklärt. “

Läufervereinigung ist skeptisch

Die World Runners Association (WRA), ein Zusammenschluss von Ultraausdauerläufern, widersprach Cooks Darstellung allerdings. Sie erkenne den Dänen Jesper Kenn Olsen als ersten Menschen an, der Afrika durchquert habe, sagte WRA-Präsident Phil Essam der britischen Zeitung „Telegraph“. Olsen war 2010 vom ägyptischen Taba bis zum Kap der Guten Hoffnung in Südafrika gelaufen.

Die Strecke von Cook, der nicht den direkten Weg genommen hatte, sei zwar 3.400 Kilometer länger gewesen, räumte Essam ein. Allerdings zähle für den Rekord nicht, ob der Weg weiter gewesen sei. Man wolle Cooks Leistung nicht schmälern. Aber es sei falsch zu sagen, dass der Brite als erster Mensch die gesamte Länge von Afrika zurückgelegt habe.