Deutsche Soldaten für Litauen-Einsatz verabschiedet

Die deutsche Bundeswehr wird künftig dauerhaft in der früheren Sowjetrepublik Litauen stationiert sein, die einen Angriff Russlands fürchtet. Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius verabschiedete heute ein Vorauskommando von etwa 20 Soldaten. Es sei „das erste Mal, dass wir dauerhaft eine solche Einheit außerhalb Deutschlands stationieren“, sagte Pistorius in Berlin. Laut Pistorius ist die Entsendung ein wichtiger Schritt für die Verteidigungsfähigkeit der NATO.

Kritisch fiel die Reaktion Russlands aus. Die militärische Präsenz Deutschlands in Litauen eskaliere die gegenwärtigen Spannungen, sagte der Sprecher des Präsidialamts in Moskau, Dmitri Peskow, heute. Erst in der Vorwoche hatte das russische Außenministerium beteuert, nicht die Absicht zu einem Angriff auf ein NATO-Land zu haben.

Als Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa hatte die deutsche Regierung zugesagt, einen gefechtsbereiten und eigenständig handlungsfähigen Kampfverband nach Litauen zu verlegen. Die Brigade soll bis 2027 einsatzfähig sein. Vorgesehen ist eine dauerhafte Präsenz von etwa 4.800 Soldaten und Soldatinnen sowie rund 200 zivilen Bundeswehrangehörigen, die ihre Familien mitbringen können. Zum Vergleich: Die litauische Armee hat etwa 17.000 aktive Soldaten.