Tschetschenien verbannt zu schnelle und zu langsame Musik

Die Behörden in der Russischen Republik Tschetschenien haben ein Verbot für Musik angekündigt, die als zu schnell oder zu langsam betrachtet wird. Das meldeten gestern mehrere Medien wie CNN unter Berufung auf die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Demzufolge gab der tschetschenische Kulturminister Musa Dadayew die Entscheidung bekannt, dass musikalische, gesangliche und choreografische Kompositionen ein Tempo zwischen 80 und 116 Schlägen pro Minute (BPM) haben sollten.

Nach Anweisung des Machthabers Ramsan Kadyrow sollen Tschetscheniens Behörden nun sicherstellen, dass tschetschenische Musik- und Tanzkreationen mit der „tschetschenischen Mentalität und dem musikalischen Rhythmus“ in Einklang stünden. Das Ziel sei, „den Menschen das kulturelle Erbe des tschetschenischen Volkes näher zu bringen“, so Dadajew.

Tschetschenischer Politiker Ramzan Kadyrov tanzt, 2011
APA/AFP
Ramsan Kadyrow

Das Verbot bedeutet wohl nun, dass viele Songs in Musikstilen wie Pop und Techno nicht mehr in staatlichen Institutionen und Radios gespielt werden dürfen.

Kadyrow führt die russische Teilrepublik mit harter Hand und gilt als enger Verbündeter von Kreml-Chef Wladimir Putin. Kadyrow werden persönlich Morde andere schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. In Tschetschenien werden Oppositionelle und Minderheiten verfolgt. EU und USA haben Kadyrow und dessen Familie mit Einreisesperren belegt und mögliches Vermögen auf ihrem Gebiet gesperrt.