Netanjahu: Es gibt ein Datum für Rafah-Offensive

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat eine bevorstehende Offensive im Süden des Gazastreifens bestätigt. Der Sieg über die radikalislamische Hamas erfordere „den Einmarsch in Rafah und die Eliminierung der dortigen Terroristenbataillone“, sagte Netanjahu gestern in einer Videobotschaft. „Das wird geschehen – es gibt ein Datum“, fügte der Ministerpräsident hinzu.

Israel zufolge ist die Stadt an der Grenze zu Ägypten die letzte verbliebene Hamas-Hochburg in dem Palästinensergebiet. Ungeachtet internationaler Kritik hält Israel an seinen Plänen für eine Offensive fest. Aus dem US-Außenministerium hieß es, dass die USA nicht über das Datum informiert wurden.

Druck von rechtsextremem Koalitionspartner

Die westlichen Verbündeten Israels, darunter die USA und Deutschland, hatten sich gegen eine Offensive in Rafah ausgesprochen. In der an der Grenze zu Ägypten gelegenen Stadt befinden sich mehr als 1,5 Millionen geflüchtete Bewohnerinnen und Bewohner des Gazastreifens.

Die rechtsextremen Partner in Netanjahus Koalition hatten unterdessen den Druck auf den Regierungschef erhöht. Nach dem Rückzug israelischer Truppen aus dem Süden des Gazastreifens schrieb Netanjahus rechtsextremer Koalitionspartner Itamar Ben-Gvir auf der Plattform X (Twitter): „Wenn der Ministerpräsident entscheiden sollte, den Krieg zu beenden ohne einen breiten Angriff auf Rafah, um die Hamas entscheidend zu schlagen, wird er kein Mandat haben, weiter als Regierungschef zu amtieren.“